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Eine Information des 'Antoniuskolleg' : "Are you sure that we are awake ? It seems to me that yet we (...) dream“ ('A Midsummer Night's Dream', Act 4, Scene 1). Es fühlte sich am Abend des 23. Juni ein wenig surreal an, als die Jury im vollbesetzten Bonner Schauspielhaus verkündete : "Und der Gewinner des diesjährigen Bonner Kobolds ist 'A Midsummer Night's Dream' - Antoniuskolleg Neunkirchen-Seelscheid".
Vielleicht ist es am Ende des Tages doch nicht so überraschend, dass ausgerechnet ein Kobold zu uns an die Schule kommt, denn William Shakespeare entführt die Zuschauenden in seiner Komödie in einen Wald voller Elfen, Kobolde und Menschen, aus welchem niemand so hinauskommt, wie er hineingegangen ist. Denn gegen den dortigen Zauber der Liebe ist alle Welt machtlos. Das Ende ist natürlich gut, aber zuvor herrscht das pure Chaos der Gefühle.
Auch das Ensemble des Differenzierungs-Kurses Darstellendes Spiel hat in den vergangenen zwei Jahren eine emotionale Reise auf sich genommen. Ein Ensemble zu sein, bedeutet zunächst einmal, sich vertrauen zu können, über seinen eigenen Schatten zu springen und die Komfortzone zu verlassen. Denn im Theater gilt die goldene Regel "Beim Spielen gibt es kein Nein". Am Ende des Tages hat sich dann aber doch jeder in den Bann jener Bretter ziehen lassen, die die Welt bedeuten, ist an sich gewachsen und hat vielleicht doch mehr als nur eine Rolle gespielt.
Die Jury lobte in ihrer Begründung ausdrücklich das herausragende Schauspiel unserer Schülerinnen und Schüler und die starke Reduktion des Bühnenbildes sowie der Kostüme. Es gab keinen Raum, sich zu verstecken, und es war stets volle Präsenz gefordert. Diesen Aspekt erfüllten die Mitglieder des Ensembles mit solcher Spielfreude, dass in den Gesichtern so mancher Zuschauende immer mal wieder die Gewissheit abzulesen war, dass sie sich tatsächlich gerade in einem magischen Wald aufhielten und die Figuren auf der Bühne real zu sein schienen.
Als der Kurs die erste Nachricht erhielt, dass er mit acht anderen Schulen zum Wettbewerb eingeladen sei, war es der 23. April - der Geburtstag William Shakespeares. Es spricht für die unglaubliche Gabe dieses Menschen, seit 400 Jahren sein Publikum mit seinem tiefen Blick in die menschliche Seele in den Bann ziehen zu können. Wir sagen in seinem Namen Danke für das verspätete Geburtstagsgeschenk !
Unser besonderer Dank gilt der Jungen Theatergemeinde Bonn für die großartige Organisation dieses Festivals sowie dem 'Contra-Kreis-Theater' für die herzliche Gastfreundschaft und professionelle Unterstützung.
Diemo Seiffert